Nein zu Investoren in der DFL
Abschlusserklärung zum Scheitern des Investorendeals – Fanszenen Deutschlands

Ein guter Tag für den Fußball und alle, die ihn lieben!

Der 21.02.2024 wird vielen aktiven Fußballfans lange im Gedächtnis bleiben: Das DFL-Präsidium verkündete, dass der Prozess rund um den Einstieg eines Investors in eine Tochtergesellschaft der DFL nicht mehr fortgesetzt werde.

Ein knappes Jahr nachdem wir uns erstmals mit dem Thema beschäftigen mussten, scheint das Vorhaben nun bis auf Weiteres gestoppt worden zu sein. Eine Entwicklung, die wir im höchsten Maße begrüßen und die sicherlich – insbesondere in ihrer ungeahnten Dynamik – nicht zuletzt auf die akribische Arbeit der aktiven Fans zurückzuführen ist.

Deshalb ist es angebracht, jedem zu danken, der in den vergangenen Wochen und Monaten seinen Beitrag dazu geleistet hat, ein solches Ergebnis zu ermöglichen. Wir Fußballfans haben gezeigt, wie stark wir gemeinsam sein können.

Die zurückliegende Zeit hat aber ebenso unter Beweis gestellt, dass Prozesse rund um den Einstieg von Investoren schnell wieder an Fahrt aufnehmen können. Darüber hinaus wurde deutlich, dass es noch viele andere Themen, wie den Erhalt der 50+1-Regel, gibt, die den deutschen Fußball auch in Zukunft beschäftigten und unsere Aufmerksamkeit erfordern werden. Im Sinne des deutschen Fußballs gilt es daher, weiterhin wachsam und kritisch zu bleiben!

Fanszenen Deutschlands im Februar 2024

STELLUNGNAHME FANSZENEN DEUTSCHLANDS

Die anhaltenden Proteste der Fanszenen Deutschlands in den Stadien zeigen Wirkung. Diverse Vereine als auch das DFB-Präsidium sowie der Großteil der medialen Berichterstattung haben erkannt, dass der Weg nicht an einer erneuten Abstimmung unter den 36 Mitgliedervereinen der DFL vorbeiführt.

Leider müssen wir feststellen, dass aus Kreisen des DFL-Präsidiums wohl der Plan verfolgt wird, die Neuwahl unter anderen Bedingungen als im Dezember durchführen zu lassen. Anstatt einer 2/3-Mehrheit soll nun eine einfache Mehrheit ausreichen, um den DFL-Geschäftsführern die weiteren Verhandlungen mit CVC zu deren Einstieg in die DFL zu ermöglichen.

In aller Klarheit: Wir fordern eine offene Neuabstimmung mit einer benötigten 2/3-Mehrheit unter Einhaltung der 50+1-Regel! Alles andere ist eine Farce und nichts weiter als eine Zuspitzung dieser handfesten Krise des Deutschen Fußballs!

Vereine, seid euch eurer Verantwortung bewusst und steht für eine offene Neuwahl unter selben Bedingungen wie im Dezember ein!

Die Fanszenen Deutschlands im Februar 2024

STELLUNGNAHME ZUM DFL-STATEMENT VOM 08.02.2024

Am gestrigen Donnerstag veröffentlichte die deutsche Fußball Liga ein Statement mit dem Titel „Viele Chancen für die Clubs, keine Nachteile für die Fans“. Fangen wir hier zunächst mit dem Positiven an: Offensichtlich zeigen die Proteste Wirkung. Offenbar sah sich die Geschäftsführung genötigt, nach wochenlangem Schweigen dem Protest mit einer Stellungnahme den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ordentlich dazu beigetragen haben mit Sicherheit die öffentlichen Forderungen einiger Clubvertreter nach einer weiteren Abstimmung. Die selbstherrliche Stellungnahme der DFL bietet dementsprechend auf unserer Seite mehr Grund zum Kopfschütteln, als dass sie zur Beruhigung beitragen würde. Einige konkrete Aussagen wollen wir im Folgenden aufgreifen, schließlich beweisen diese doch in welcher verkehrten Welt die Treiber hinter dem Deal umhergeistern.

„Mitsprache durch Fans und Mitglieder in den Vereinen gehören wesentlich zum deutschen Fußball“
Immerhin eine überraschend positive Aussage, die das Mitspracherecht der Fans als wichtiges Gut des deutschen Fußballs preist. Überraschend deswegen, da vor allem der Prozess rund um die Abstimmung zum Investoreneinstieg mal wieder gezeigt hat, wie wichtig der DFL die Meinungen der Fans und Mitglieder sind. Fakt ist, dass bei der Entscheidung hinsichtlich des Deals Meinungen der Fans ignoriert und bis zu den massiven Protesten der vergangenen Wochen auch nicht beachtet wurden. Dabei hätte bereits nach den unübersehbaren Einwänden unsererseits im vergangenen Mai klar sein sollen, dass die Anhängerschaften einer Finanzierung durch Private-Equity-Investoren äußerst kritisch gegenüberstehen. Umso bezeichnender, dass die Einladung an Fanorganisationen auch erst Monate nach der illegitimen Abstimmung und den daraus resultierenden massiven Protesten erfolgte. Ein Gespräch auf Augenhöhe, bei dem die Möglichkeit zu Kompromissen besteht, sieht definitiv anders aus.

„Der deutsche Weg: 50+1“
Was zu Beginn nur eine Vermutung darstellte, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Durch die „Ja“- Stimme von Martin Kind als Vertreter von Hannover 96 wurde klar entgegen der 50+1-Regel gehandelt. Sollte der DFL also, wie in ihrem Statement betont, der vermeintliche „deutsche Weg“ wichtig sein, führt kein Weg an einer transparenten Neuabstimmung vorbei. Die Stimme von Hannover 96 muss hierbei gemäß der Weisung des Muttervereins Hannover 96 e.V. von vornherein als „Nein“ gewertet werden. Leider ist das Bekenntnis zu 50+1 nur noch eine leere Worthülse, ausgehöhlt von Sonderregelungen und dem fehlenden Willen der DFL ihrer Wächterfunktion über die Einhaltung der Vorgaben nachzukommen. Das einzig existente „Horrorszenario“ findet wohl aktuell in der Zentrale der DFL statt: Eine juristische Überprüfung der Legitimation der Abstimmung zum Investoreneinstieg vom 11.12.2023!

„Es gibt keinen Einfluss eines Vermarktungspartners auf den sportlichen Wettbewerb, Anstoßzeiten oder Spielorte“
Immerhin findet sich hier eine inhaltliche Vertiefung der vielzitierten „roten Linien“, die der Öffentlichkeit bisher recht schwammig verkündet wurden. Leider wird ein Teil der Realität bewusst verdreht. „Nachhaltig wirtschaftende Clubs“ sind wohl eher eine Wunschvorstellung – das Drängen einiger auf Investitionen Externer verdeutlicht schon recht eindeutig, in welcher finanziellen Schieflage sich viele der Vereine befinden. Rote Linien zählen erst dann etwas, wenn diese dauerhaft und glaubwürdig umgesetzt werden können. Weder wird einer der nun handelnden Protagonisten den Prozess über die nächsten zwanzig Jahre begleiten, noch wird der mögliche Investor langfristig einer ausbleibenden Profitschöpfung tatenlos zusehen. Immerhin geht es sowohl Blackstone wie auch CVC um reine Gewinnmaximierung, nicht um den Erhalt des basisorientierten Profifußballs in Deutschland. Zum jetzigen Zeitpunkt wird bewusst vermieden über eine mögliche Aufsplittung der Spieltage zu sprechen, doch wird gekonnt außen vorgelassen, dass eine indirekte Einflussnahme zur Erwirtschaftung von beidseitig profitabler Gewinnerwirtschaftung die Vereine auf lange Sicht zu eben genau diesem Handeln zwingen wird. In Vorbereitung auf die Rechtevergabe ab der Saison 2025/2026 wurde nicht umsonst eine Steigerung der fanunfreundlichen Anstoßzeit am Sonntagabend um 19:30 Uhr, unter dem Deckmantel der Ausweitung der internationalen Clubwettbewerbe beschlossen. Ein Blick nach Frankreich sollte reichen, um die Möglichkeiten der indirekten Einflussnahme, übrigens ebenso durch den Investor CVC, zu verdeutlichen – selbst die dortigen Antikorruptionsbehörden ermitteln inzwischen wegen der Modalitäten rund um den Einstieg. Dem schnellen Drang nach mehr Geld folgt oft die Notwendigkeit, mehr Veränderung zu wagen. Diese Veränderungen werden uns Stadiongänger wie so oft am härtesten treffen.

„Die DFL sieht eine falsche Kommerzialisierung“
Was reflektiert und zunächst beschwichtigend klingt, ist nicht mehr als heiße Luft. Während man die Kommerzialisierungsspirale auf dem Rücken der Mitglieder der Vereine nahezu überdreht, wird von einer einheitlichen europäischen Kaderkostenobergrenze geschwafelt. Blanker Hohn, sollte man doch hier zunächst vor der eigenen Haustür kehren. Die Annahme, man könne in den anderen europäischen Topligen das Rad zurückdrehen, ist an Absurdität kaum noch zu überbieten. Wer „auf eine gesunde wirtschaftliche Weiterentwicklung setzt“, sollte zunächst den Wettbewerb in den eigenen Ligen fair gestalten. Dazu finden sich wiederholt keine nachvollziehbaren Ansätze, was im Umkehrschluss erneut die Frage offenlässt, wie relevant die Wünsche der Basis für die DFL und insbesondere deren Präsidium sind.

Die thematisierten Aussagen lassen uns wiederholt mit einem düsteren Gefühl in die Zukunft blicken. Eine ehrliche Aufarbeitung rund um die illegitime Abstimmung im vergangenen Dezember ist wiederholt verpasst worden. Stattdessen wird versucht das Bündnis der deutschen Fanszenen durch die Einladung zur Teilnahme an einer reinen Scheindebatte zum Schweigen zu bringen. Unsere Forderung nach einer transparenten Neuabstimmung ist seit Wochen bekannt, nicht einmal eine Erwähnung war das der PR-Abteilung der DFL wert. Ein klares Zeichen an uns, wenn auch nett formuliert – ein Gesprächsansatz auf Augenhöhe scheint seitens der Verantwortungsträger nicht erwünscht zu sein.

Seid euch bewusst: Die deutschen Fanszenen haben einen langen Atem! Eure leeren Worte werden unseren Widerstand gegen euer Vorhaben nicht brechen! Wir sehen uns am Wochenende in den Stadien der Republik!

Die Fanszenen Deutschlands im Februar 2024

DER DEUTSCHE FUSSBALL BLEIBT RISIKOKAPITAL!

Die Rückrunde der Saison 23/24 läuft an, kommendes Wochenende steigen auch zweite und dritte Liga wieder ein. Unmissverständlich haben wir über die letzten Wochen und Monate hinweg unsere Haltung zum DFL-Investoreneinstieg zum Ausdruck gebracht. Was wir bereits in der Hinrunde deutlich gemacht haben, gilt weiterhin: Wir haben euch im Blick! Daher werden wir auch den kommenden Spieltag nutzen, um zu protestieren. Erneut wird es die ersten zwölf Minuten keinen organisierten Support von den Kurven geben. Zur inhaltlichen Ablehnung des Deals wurde bereits alles gesagt. Doch die aktuelle Situation im deutschen Fußball geht weit über die konkreten Inhalte des Deals hinaus.

In nur wenigen Vereinen wurden die Interessen von Fans und Mitgliedern bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt – oftmals nur, weil sie sich auf einer zufällig anstehenden Mitgliederversammlung Gehör verschafften, beziehungsweise bindende Beschlüsse herbeiführen konnten. Doch in den meisten Fällen wurden Fan- und Mitgliederinteressen überhaupt nicht berücksichtigt, gewählte Gremien bewusst übergangen und Interessenskonflikte ignoriert. Zur Krönung des Ganzen deutet alles darauf hin, dass die entscheidende Stimme nur durch einen Bruch der 50+1-Regel zustande kam. Kein Verein, kein DFL-Geschäftsführer und insbesondere kein Investor soll das Gefühl bekommen, dieses Problem aussitzen zu können. Ihr täuscht euch, wenn ihr der Überzeugung seid, euren Deal allen Widerständen zum Trotz durchboxen zu können. Die DFL schreibt selbst in ihren Infos zum Investorendeal, dass der deutsche Fußball seine wesentlichen Kennzeichen, wie die 50+1-Regel, die als globales Alleinstellungsmerkmal ein hohes Maß an Mitgliederpartizipation garantiert, bewahren muss. Doch wer seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird und bei Regelbrüchen wegschaut, verliert jede Glaubwürdigkeit. Wir erwarten von der DFL und damit von unseren Vereinen, dass die Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel wiederholt wird. Weiterhin fordern wir ein Mitspracherecht für potenzielle Aufsteiger aus der dritten Liga, worüber bislang noch überhaupt nicht gesprochen wurde.

Ungelöst bleiben zudem die eigentlichen Probleme des deutschen Fußballs: Ein externer Private Equity Investor wird als vermeintlich einzige Lösung angepriesen, weil trotz großspuriger Ankündigungen während der Corona-Krise immer noch miserabel gewirtschaftet wird. An verbindlichen Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt es weiterhin. Auch Ziele und Inhalte, abgesehen von der Maximierung der Erlöse, sucht man bei der DFL vergebens. An dringend benötigte Maßnahmen, den Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran. Die Entscheidung, mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale weiterzudrehen, ist die Spitze dieses Eisberges. Doch so lange Faninteressen übergangen werden, können wir euch nur eines garantieren: Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!

Hintergrundinformationen über den gesamten Themenkomplex, potenzielle Investoren sowie damit einhergehende Problematiken für den Deutschen Fußball werden fortan unter folgender Homepage zusammengetragen: https://nein-zu-investoren-in-der-dfl.de/

Die Fanszenen Deutschlands im Januar 2024

ES IST NOCH NICHT ZU ENDE – NEIN ZU INVESTOREN IN DER DFL!

Am 11.12.2023 gab die DFL-Mitgliederversammlung mit einer haargenauen 2/3-Mehrheit den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zur Verhandlung mit potenziellen Liga-Investoren an die Hand. Diese Abstimmung erzeugte medial Aufmerksamkeit und wurde von den Fanszenen kritisch begleitet. Nachdem bereits im Mai 2023 eine Zustimmung scheiterte, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und im Dezember erneut über einen Investoreneinstieg abgestimmt. Völlig unverständlicherweise wurde nun gänzlich intransparent und anonym abgestimmt und so können Fans vieler Vereine lediglich mutmaßen, wie ihr Verein votiert hat. In einigen Fällen gab es klare Mitgliederentscheide und Weisungen, an die sich die Entscheidungsträger im Sinne der 50+1-Regel bei ihrer Stimmabgabe zu halten hatten. Durch das intransparente Verfahren ist eine Kontrolle dieser ausgeschlossen. Unsere Kernforderung bleibt bestehen, dennoch fordern wir mindestens eine erneute Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel!

Wir werden nicht lockerlassen und sind bereit, gegen den weiteren Ausverkauf und negativen Einfluss von außen auf unseren Fußball zu kämpfen. Es ist noch nicht zu Ende…

Die Fanszenen Deutschlands im Januar 2024

WIR WERDEN KEIN TEIL EURES DEALS SEIN!

Das Ergebnis der DFL-Vollversammlung hinsichtlich des Investoreneinstiegs stellt einen Dammbruch für die Bundesliga dar. Wenig ist von der während der Pandemie beschworenen Demut des Profifußballs geblieben – stattdessen entschieden sich die windigen Vereinsvertreter in einem äußerst intransparenten Prozedere für den Weg des Geldes. Wenig überraschend stehen nun auch besonders zweifelhafte Investoren schon mit einem Fuß in der Tür, wodurch sich die viel zitierte Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung endgültig als reine Floskeln entpuppen.

Dass für Entscheidungen dieser Tragweite eine Zustimmung der Mitgliederversammlungen der Vereine zwingend notwendig sein sollte, scheint offenbar nicht mit dem Demokratieverständnis vieler Clubvertreter vereinbar zu sein. Wir als das scheinbare Fußvolk sollen durch die herbeigefaselten „roten Linien“, die die Einflussnahme durch die potenziellen Investoren angeblich begrenzen, ruhiggestellt werden. Doch was eine realistisch bevorstehende Zerstückelung der Spieltage oder gar die Austragung von Topspielen im Ausland angeht, sollten wir Stadiongänger uns dennoch nicht blenden lassen! Ein Vertrag, der über zwei Jahrzehnte abgeschlossen wird, öffnet auf lange Sicht die Büchse der Pandora, die weitere Investoreneinstiege nicht ausschließt – ganz im Gegenteil. Seid euch sicher, die unbändige Gier nach Profit wird sich mit der Zeit nicht legen und gleichzeitig aber die finanziellen Zwänge in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nur noch mehr zunehmen. Die unwirsche Aufforderung an Kritiker, sich der Entscheidung zu unterwerfen und den „Deal“ nicht zu gefährden, zeugt nur von dem fortschreitenden Realitätsverlust in den Gremien der DFL.

Dass wir ein nicht unbedeutender Teil des Produkts Bundesliga sind, das mit all seinen stimmungsvollen und gut gefüllten Stadien glänzt, ist uns durchaus bewusst. Auch wir können uns nicht davon freisprechen, wöchentlich die Fernsehzuschauer mit großen Choreografien und beeindruckenden Gästeauftritten vor die Mattscheibe zu locken. Während der Alltag auf den Rängen in anderen europäischen Topligen oft einem Trauerspiel gleicht, dient die lebendige Fankultur in Deutschland als ein Alleinstellungsmerkmal. Doch gerade deswegen ist unsere Teilhabe an dem Produkt Bundesliga zugleich auch unsere größte Waffe! Wir haben unseren Anteil am Wert des Profifußballs in den eigenen Händen. Nicht nur bei der Abschaffung der Montagsspiele oder der Aussetzung von Kollektivstrafen konnten wir bereits in der Vergangenheit unsere Stärke als Gemeinschaft der Fanszenen unter Beweis stellen. Die Freiheit unserer Kurven und damit auch die der Vereine, denen wir unermüdlich folgen, ist für uns unverhandelbar! Der angebliche Dialog auf Augenhöhe mit der Basis war schon lange eine leere Worthülse – nun müssen wir uns anderweitig Gehör verschaffen! Und um gehört zu werden, wird man von uns nichts hören. Zumindest die ersten zwölf Minuten der Spiele am kommenden Wochenende nicht. Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des Deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen.

Den Investoreneinstieg sehen wir als einen elementaren Angriff auf den basisorientierten Volkssport Fußball hierzulande. Die Funktionäre mögen Medienrechte verscherbeln können, doch gleichwohl können wir unsere eingebrachten Anteile am Produkt Bundesliga selbst beeinflussen. Unsere Ressourcen im Kampf gegen die Profitgier und Willkür der DFL werden wir kollektiv bündeln. Noch könnten die Geschäftsführer der Liga das verhängnisvolle Investmentprojekt stoppen. Wir werden diesen Weg genauestens im Visier behalten!

Die Fanszenen Deutschlands im Dezember 2023

ES BLEIBT DABEI: NEIN ZU INVESTOREN IN DER DFL!

Der erste Anlauf einen Investor für die DFL zu gewinnen, ist im Frühjahr dieses Jahres auf der Mitgliederversammlung der DFL krachend gescheitert. Nun unternimmt die DFL einen weiteren Anlauf und möchte am 11.12. eine Entscheidung darüber fällen, die Geschäftsführung erneut in Verhandlungen mit potenziellen Investoren zu schicken und diesen gleichzeitig die Vollmacht zur Unterzeichnung zu erteilen.

Beim ersten Blick auf das neue Vorhaben bemerkt man, dass einige Kritikpunkte von uns Fans bei der DFL angekommen sind, wichtige Kritikpunkte aber unbeachtet geblieben sind. Es ist beispielsweise keine Rede mehr von einem Auszahlungstopf, aus dem u.a. 300 Millionen Euro zur freien Verfügung an die Vereine gegangen wären, welche in erster Linie der „Flutung des Marktes mit Geld“ gedient hätten. Die größten Sorgen von uns Fans wurden zwar augenscheinlich von der DFL erkannt, können uns jedoch auch durch den zweiten Vorschlag für einen Investoreneinstieg nicht glaubwürdig genommen werden. Die DFL mag betonen, dass die „Hoheit über Spielplanung und Anstoßzeiten“ auch in Zukunft bei der DFL liegen wird. Eine Ausgleichszahlung an die Vereine für die Mindereinnahmen durch die Beteiligung des Investors an den zukünftigen Medienerlösen ist jedoch nur für die nächsten fünf Jahre einkalkuliert. Vereine und Investor werden also gleichermaßen darauf angewiesen sein, die Medienerlöse schon in den kommenden fünf Jahren um mindestens neun Prozent zu steigern, nur um den Status Quo zu erhalten. Eine Erklärung dafür, wie man die Medienerlöse kurzfristig signifikant steigern will, auch ohne zusätzliche Anstoßzeiten zu schaffen, liefert die DFL nicht. Die Mechanismen eines Investoreneinstiegs werden vermeintliche „rote Linien“ schon bald verschieben, ohne dass es dafür Stimmrechtsmehrheiten des Investors bedarf.

Auch der zweite Vorschlag für einen Investoreneinstieg in der DFL wird von den Fanszenen Deutschlands trotz der leichten Anpassungen abgelehnt!

Seit Jahrzehnten kritisieren die Fans in Deutschland die zügellosen Ausmaße der Kommerzialisierung. Spieler-, Berater- und Funktionärsgehälter haben mittlerweile völlig ungerechtfertigte Sphären erreicht und sind nicht solide gegenfinanziert. Anders kann nicht erklärt werden, dass die Pläne des Milliarden-Unternehmens Profifußballs nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können.

Selbst wenn man die Einschätzung teilt, dass die mediale Aufbereitung nicht gut ist, so bleibt doch die Frage, ob man es sich hier nicht wieder zu einfach macht. Alle anderen Probleme werden totgeschwiegen und die Lösung ist ein Investor? Hier wird eine Kernproblematik der ganzen Branche gespiegelt. Seit Jahren ist die Antwort auf jedes Problem in der Bundesliga das „Hinzuziehen von Partnern“ aka Investoren. Anstatt das eigene Handeln zu hinterfragen, ist man im Kreislauf seines unsoliden und nicht nachhaltigen Wirtschaftens, welches einem erst neulich während der Corona-Pandemie massiv auf die Füße fiel, immer auf der Suche nach dem nächsten Geldhahn. Hat man wirklich nur diese eine Schablone, um Probleme zu „lösen“ und sein Unternehmen zu führen? Ist der Blick zu verengt auf die mediale Aufbereitung eines mäßig spannenden Wettbewerbs? Die Bundesliga hat zahlreiche andere Probleme. Anstatt der um Meilen entfernten Premier League hinterher zu hecheln und erneut auf eine schnelle, externe Finanzspritze zu setzen, sollte der Deutsche Fußball dringend eine eigene solide, nachhaltige Vision mit der Besinnung auf die eigenen Stärken entwickeln.

Auch im neuen Anlauf ist das Ziel klar: Das Rad der Kommerzialisierung soll weitergedreht werden. Doch ist dies nicht eine klare Zockerei? Alle Gedanken um einen neuen Investor basieren auf der Grundannahme, dass die Bundesliga weiterhin ein attraktives Produkt darstellt sowie weiteres Wachstum möglich ist. Woher nimmt man bei der DFL diese Gewissheit? Sorgte in den letzten Jahren nicht gerade die Überkommerzialisierung des Fußballs für eine fortschreitende Entfremdung der Basis vom einstigen „Volkssport Fußball“? Sind die Probleme in anderen Ländern wie Frankreich oder Italien bei der gewünschten Maximierung der Vermarktungserlöse an den handelnden Personen vorbei gegangen?

Doch frei von diesen grundsätzlichen Ansichten bleiben noch weitere inhaltliche Fragezeichen.

Braucht die DFL wirklich einen Investor?

Es scheint wie ein schlechter Witz und ist doch nur ein erneuter Beweis dafür, wie miserabel und nicht nachhaltig im deutschen Profifußball gewirtschaftet wird, wenn man für die im Raum stehende Summe wirklich einen Investor benötigen sollte und dieses Investment nicht aus den eigenen Mitteln stemmen kann. Immerhin erwirtschaften allein die achtzehn Erstligisten zusammen einen jährlichen Umsatz von über drei Milliarden Euro.

Wer investiert überhaupt mit welchem Geld?

Es gibt nach wie vor keinerlei Transparenz, wer die potenziellen Investoren aus dem Bereich Private Equity sind. Jenen Private Equity-Investoren geht es prinzipiell nur um Profit um jeden Preis. Die DFL hat zudem überhaupt keinen Plan, oder sogar kein Interesse, wie zentrale Werte sichergestellt werden und die Mittelherkunft geprüft werden soll. Zumindest Teile des großen Gelds könnten aus Menschenrechtsverstößen, Waffenlieferungen oder sonstigen gesellschaftlichen Problemfeldern entstammen.

Zuschuss zu Auslandsreisen?

Auch hier fehlt jegliche Transparenz, auf welcher Basis diese Zuschüsse ausgezahlt werden. Warum ist dies überhaupt die Aufgabe der DFL? Welchen Mehrwert verspricht man sich von einer Auslandsreise eines Clubs, dessen Einzugsgebiet bereits innerhalb Deutschlands die eigene Region kaum übersteigt? Werden ohnehin schon zur Genüge alimentierte Clubs noch weiter unterstützt, wenn sie ihr Trainingslager in Zukunft bei möglichen „Partnerclubs“ in New York oder Brasilien abhalten?

Ungleiche Verteilung der internationalen Vermarktungserlöse!

Allen voran die internationale Vermarktung wird von der DFL als Hebel für Mehreinnahmen in Zukunft gesehen. Eine weitere Verteilung nach dem aktuellen Vergabeschlüssel, bei möglicherweise noch höheren Einnahmen, würde den Status quo mehr als nur zementieren. Die finanzielle Schere innerhalb der Vereine, aber auch zwischen erster und zweiter Bundesliga würde nur noch weiter auseinander gehen.

Die Entscheidung muss bei der Basis liegen!

Unter diesen Voraussetzungen darf es keine positive Abstimmung über eine reine Verhandlungsmasse geben. Es gibt keinen Grund den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zum Vertragsabschluss zu geben. Wenn, dann muss über einen fertigen und unterschriftsreifen Vertragsentwurf mit einem der Öffentlichkeit bekannten Partner abgestimmt werden. Die Bestätigung dessen, sollte final aber nicht nur durch die Vertreter der zum Großteil ausgegliederten Kapitalgesellschaften, sondern durch die Mitgliederversammlungen aller Stammvereine der DFL erfolgen.

Die Fanszenen Deutschlands im Dezember 2023

Nein zu Investoren in der DFL

Mit dem Plan die Liga durch den Einstieg eines Investors attraktiver und
zukunftsfähiger zu gestalten, befindet sich die DFL erneut auf dem
Irrweg der Kommerzialisierung.
Anstatt endlich wirklich tiefgreifende Reformen anzugehen, die den
sportlichen Wettbewerb stärken und schützen, wird die Zukunft des
Fußballs für kurzfristige Einnahmen verkauft.
Wieder einmal wird dabei deutlich, dass einige wenige Funktionäre im
Hinterzimmer Entscheidungen treffen und Weichen stellen, die über
Jahrzehnte hinaus uns alle als Fußballfans betreffen.
Ohne die engagierte Arbeit der Fanszenen und einiger Journalisten hätte
dieser Vorgang gänzlich ohne öffentliche Diskussion stattgefunden.
Auch jetzt noch wird durch eine intransparente Informationspolitik
seitens der DFL versucht, die Entscheidungshoheit bei einem kleinen
Kreis von Personen zu belassen.

Daher fordern die Fanszenen Deutschlands:

  • Transparenter Umgang mit den Medienrechten und der MediaCo KGaA.
  • Offenlegung der Investoren und der Bedingungen der Zusammenarbeit.
  • Bestätigung sämtlicher Entscheidungen durch alle Stammvereine der 36
    Mitgliedsvereine.

Schluss mit dem Vermarktungswahn – Nein zu Investoren in der DFL!

Fanszenen Deutschlands im April 2023

Lang lebe die Eintrittskarte!

Mit Beginn der Saison 2022/2023 hat Hannover 96 entschieden, sich durch gravierende Änderungen im Ticketing gänzlich von seinen treuen Anhängern zu entfremden.

Aus diesem Grund haben zahlreiche aktive Fanclubs, Fangruppen und Interessengemeinschaften aus allen Stadionbereichen die Kampagne „Lang lebe die Eintrittskarte“ ins Leben gerufen.

„Lang lebe die Eintrittskarte“ hat das Ziel, Bewusstsein zu schaffen, für die kleinen, aber feinen Unterschiede, die den Volkssport Fußball und seine Fankultur so einzigartig machen.

Der Volkssport Fußball ist keine beliebige Ware, die sich den Gesetzen der Wirtschaft unterziehen lässt. Vielmehr ist er eine Lebenseinstellung, durch die ein Stadion erst seinen Pulsschlag erhält. Er verbindet seit Jahrzehnten Generationen und Menschen, die sich ohne ihn nicht kennengelernt hätten.

Ein wesentlicher Teil dieser Lebenseinstellung und somit auch das Ganze ist nun abermals in Gefahr, seine Identität zu verlieren, um zu einer weiteren beliebigen Ware zu werden.

Die Kampagne „Lang lebe die Eintrittskarte“ hat daher vier ausschlaggebende Punkte erarbeitet, deren Erhalt es zu bewahren gilt.

Wir fordern die Verantwortlichen bei Hannover 96 auf, sich konstruktiv mit dem Thema auseinander zu setzen und Lösungsvorschläge hierfür zu erarbeiten.

Im Sinne aller Stadionbesucher. Im Sinne von Hannover 96. Im Sinne des Volkssports Fußball.

Möchtest auch Du mit Deinem Fanclub Mitunterzeichner dieser Kampagne sein?

Schreib uns eine E-Mail an: kontakt@hannovereint.de

 Unterzeichner:

Barsinghäuser Jungs
Bella Vista
Bückeburger Jungs
Fanabteilung Hannover 96
Fanclub Schwarz-Weiß-Grün Lehrte 1987 e. V.
Fanclub Steher
Fanhilfe Hannover
Förderkreis MDCCCXCVI e.V.
Freundeskreis Hannover
Gehrdener Garde
Giften
Gruppe Unterrang
H96N8er
Hamelner Jungs
Hannoi RedFire
Hannover City Boys
Herritours Hannover
HUMMERs est. 2012
Jugend Ensemble
Komplott Hannovera 1998
Lehrte
Leinekollektiv Hannover ’13
Linden Society
Nice Guys
Ostfriesen
Passion & Pride Hannover
Red Rescue 1896
Rote Kurve VZ
Rote Teufel
Rote Wölfe Hannover
Roter Infarkt 1999
Rotes Linden
Schaumburg Ultras
Sektion Celle
Sektion Peine
Sektion Südniedersachsen
The Red Pack
Treuer Norden 2006
Ultras Hannover
Unterrang Jugend
Verrückte Meute
West Hannover

Erhaltung der Tageskassen

Für zahlreiche Stadionbesucher spielen unterschiedlichste Faktoren eine entscheidende Rolle, ob ein Stadionbesuch am Spieltag möglich ist. Die Vereinbarkeit mit Beruf, Familie oder etwaigen anderen (ehrenamtlichen) Engagements sind dabei die ausschlaggebenden Gründe. Viele Zuschauer versuchen nichtsdestotrotz so oft es geht, ihre Mannschaft auswärts oder heim zu unterstützen. Eine Verbundenheit, die man in der heutigen Gesellschaft nur noch selten findet und die in ihrer Ausprägung einzigartig ist. Oftmals erfordert der Spielbesuch Spontanität, weil sich eben manche Dinge nur kurzfristig entscheiden lassen aber die Liebe zum eigenen Verein überwiegt.

Umso ärgerlicher ist es dann, wenn trotz der Verfügbarkeit von Plätzen die Kassen am Stadion während des Spieltags geschlossen sind und man bei Heimspielen – oder als Gästefan sogar auswärts – vor verschlossenen Türen sitzt. Erschwerend kommt derweil noch hinzu, dass es im gesamten Umland und der Stadt Hannover nahezu keine Vorverkaufsstellen mehr gibt.

Unsere Forderung:

Wir fordern die sofortige Öffnung der Tageskassen am Niedersachsenstadion in der bekannten Form. Dieses sowohl auf der Heimseite als auch für Gästefans.Mittelfristig erwarten wir, dass Hannover 96 sich seiner eigenen Anziehungskraft wieder besinnt und in seinem Einzugsgebiet ausreichend Vorverkaufsstellen errichtet.

 Eintrittskarten als Sammlerstück

Die überwiegende Mehrzahl aller Fußballfans kann sich ganz genau an ihren ersten Stadionbesuch erinnern. Gleiches gilt für die besonderen Spiele eines bewegten Fanlebens: Derbys, Flutlichtspiele, Aufstiege, Endspiele, Europapokalnächte in fernen Ländern, Triumphe und Niederlagen. Unvergessliche Momente, von denen die Eintrittskarte als stummer Zeitzeuge bleibt. Aufbewahrt an Pinnwänden, in eigenen Sammlungen oder sogar gerahmt an besonderen Orten. Mancherorts sogar als Sammlerobjekt gehandelt und begehrt.

Mit dieser geschichtsträchtigen Form der Eintrittskarte ist allerdings ab sofort Schluss bei Hannover 96. Ein QR-Code in der App oder ein Print@Home-Ticket ersetzen ab sofort die klassische Eintrittskarte. Auch die einheitlichen Eventim-Thermodruckkarten in den wenigen Eventim-Vorverkaufsstellen können nicht dazu beitragen, die damit verbundene Entfremdung zwischen Fans und Verein aufzuhalten.

Die Eintrittskarte hat aber nicht nur einen sehr hohen ideellen Wert für Fußballfans. Sie ist auch in einer zunehmend schnelllebigen Gesellschaft in der bekannten Form ein Entschleuniger, um dem oftmals rastlosen Alltag zu entgehen. Sehr viele Stadiongänger sind trotz der digitalen Möglichkeit froh, sich nicht auch noch während eines Fußballspiels mit dem Smartphone beschäftigen zu müssen. Die Digitalisierung wird auch vor dem Volkssport Fußball keinen Bogen machen, dessen sind wir uns durchaus bewusst. Allerdings darf die Bedingung eines Stadionbesuchs nicht ausschließlich von einer App oder einem digitalen Endgerät abhängig sein, insbesondere für eben jene, die sich aus guten Gründen dagegen entscheiden.

Bereits das erste Heimspiel der Saison 2022/2023 offenbarte erhebliche technische Probleme mit Print@Home-Tickets, deren Inhaber schlussendlich nur den bloßen physischen Besitz eines solchen Tickets nachweisen mussten, um im Anschluss Zugang in das Niedersachsenstadion zu erlangen. Diese Praxis zeigt mehr als deutlich die technische Anfälligkeit der Print@Home-Tickets im Vergleich zu den altgedienten Eintrittskarten. Dass hiermit Fälschern Tür und Tor geöffnet sind, liegt auf der Hand.

Grundsätzlich ist Freiwilligkeit das entscheidende Stichwort. Mit einer Malus-Regelung in Form einer Strafzahlung von 10€ für eine Dauerkarte in der bekannten Kartenform, wie in der Saison 2022/2023 jetzt eingeführt, wird sämtliche Loyalität der jahrelangen Stadiongänger, seitens Hannover 96 enttäuscht. Die Vorverkaufszahlen sprechen hier eine deutliche Sprache: Zwei Drittel aller Dauerkarteninhaber der Saison 2022/2023 lehnen die digitale Dauerkarte ab.

Unsere Forderung:

Wir fordern eine Rückkehr zur Eintrittskarte in ihrer individuellen gedruckten Papierform für das Format der Tageskarten. Darüber hinaus müssen alle digitalen Optionen auf Basis der Freiwilligkeit beruhen. Bereits getätigte Strafzahlungen für eine Standard-Dauerkarte müssen den Inhabern erstattet werden und sind zukünftig nicht mehr zu erheben.

 

 

 Fanfreundliche Eintrittspreise

Der Volkssport Fußball hat mit all seinen Facetten eine starke Strahlkraft. Er sozialisiert seit Jahrzehnten Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten. Um diese einzigartige, prägende Eigenschaft nicht zu verlieren, muss der Besuch eines Fußballspiels vor allem eines sein: Bezahlbar.

Vom Schüler und Auszubildenden, über Studierende bis hin zum Rentner oder Familien mit Kindern bedarf es daher angemessener Ermäßigungskontingente im Niedersachsenstadion. Preise von 20€ und mehr für einen Stehplatz oder Erhöhungen der Dauerkartenpreise von bis zu über 30% in einigen Bereichen (im Vergleich zur vorherigen Dauerkarte) sind daher keinesfalls mit der oft propagierten sozialen Verantwortung der Vereine unter einen Hut zu bringen. Insbesondere dann nicht, wenn die gesamte Gesellschaft bereits unter den derzeitigen wirtschaftlichen Belastungen ächzt. Darüber hinaus sind die prozentual stark differierenden Preissteigerungen für die Saison 2022/2023 bei Hannover 96 weder transparent nachvollziehbar noch rational erklärbar.

Unsere Forderung:

Wir fordern daher eine klare und fanfreundliche Anpassung der Preise. Diese kann aufgrund der bereits gestarteten Saison rückwirkend mit einer Rabattierung in der Folgesaison erfolgen.

 

 Keine Personalisierung von Eintrittskarten

Der Fußball und seine Fans sind seit Jahren ein gern genommenes Testfeld für jegliche Law&Order-Phantasien von Innenpolitikern und Sicherheitsorganen. Durch die ausschließlich digitale Buchung von Eintrittskarten wird der Zuschauer nun endgültig zum gläsernen Fan. Reduzierungen von Kontingenten, Bewegungsprofile, Postleitzahlensperren bei Buchungen und vieles mehr waren bisher in den meisten Fällen nur Theorie. Durch einen bloßen Knopfdruck sind diese Maßnahmen nun potentiell umsetzbar. In Hannover und auch bundesweit.

Unsere Forderung:

Wir fordern als Minimum eine unpersonalisierte und unbürokratische Übertragbarkeit aller Tickets von Heimspielen von Hannover 96. Dieses muss sowohl für Tageskarteninhaber, als auch für Dauerkarteninhaber möglich sein.